(Gegenwind 183, Dezember 2003)

Serie:

KÜSTE - Künstler-Stammtisch für Einwanderer

Sechs: Ludmilla und Boris Dmitrichenko

Ludmilla und Boris Dmitrichenko

Seit September 1999 leben Ludmilla und Boris Dmitrichenko als Kontingentflüchtlinge in Kiel. In Weißrussland haben die Knopfakkordeonvirtuosen ein Musikfachhochschulstudium absolviert, beide sind Künstler und Musikpädagogen mit einer mehrjährigen Erfahrung.

Boris Dmitrichenko hat in Novopolotzk studiert mit dem Schwerpunkt Knopfakkordeon. Mehrere Jahre war er als Leiter eines Orchesters tätig, das gemeinsam mit einem Folkloreensemble auftrat.

Ludmilla Dmitrichenko hat in Witebsk die Instrumente Knopfakkordeon und Balalaika Kontrabass studiert. Sie hat sieben Jahre in einem Frauen-Balalaika-Ensemble musiziert und mit diesem Gastspielreisen durch Weißrussland, Russland und Polen gemacht.

Beide Musiker waren 1985 mit Orchestern und Folklore-Ensembles auf einer Europatournee, die sich auch nach Berlin und Frankfurt an der Oder geführt hat.

Jetzt spielen sie auch im Duo Knopfakkordeon und Kontrabass Balalaika. Das Repertoire besteht aus klassischer Musik von Mozart über Brahms, Paganini, Bizet, Monto, Tschaikowski, Eckelman, Krauss bis Rachmaninow. Dazu spielen sie auch Unterhaltungsmusik, Jazz, russische und internationale Folklore, Tanzmusik, singen russische und deutsche Lieder, und zwar Volks- und klassische Musik.

In Deutschland sind sie bisher zu selten aufgetreten, weil sie nicht viele Gelegenheiten finden. Manchmal spielen sie auf Geburtstagsfeiern, im Rahmen der Interkulturellen Wochen 2002 in Kiel traten sie in einem Konzert auf, das der Flüchtlingsbeauftragte des Landtages organisiert hatte. Für einen Auftritt mit einem individuell abgesprochenen Programm von ungefähr eineinhalb Stunden wünschen sie sich ein Honorar von 150 bis 180 Euro.

Reinhard Pohl




Kontakt zu den Künstlern über die Redaktion.

Seit Anfang 2002 treffen sich auf Einladung des Flüchtlingsbeauftragten des Landes und der AWO-Migrationsberatung (Projekt KISS) regelmäßig Künstlerinnen und Künstler, die nach Schleswig-Holstein eingewandert sind. Beim Stammtisch KÜSTE (Künstler-Stammtisch für EinwanderInnen) geht es um Fragen wie Künstlerversicherung, Organisation von Ausstellungen oder Informationen über Auftrittsmöglichkeiten.

Im Laufe des Jahre 2003 werden wir eine Reihe von Künstlerinnen und Künstlern im Gegenwind vorstellen, vielleicht können wir damit auch Kontakte vermitteln und Auftrittsmöglichkeiten schaffen. KünstlerInnen und Künstler, die Kontakt suchen oder im Rahmen der Serie vorgestellt werden möchten, wenden sich an:

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