(Gegenwind 367, April 2019)

Klimastreik

Klima

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut!“

Freitag für Freitag gehen junge Menschen auf die Straße und fordern Klimagerechtigkeit. Fridays for Future erregt weltweit Aufmerksamkeit für eine schon lange akute Krise.

Greta Thunberg traute sich als Erste und traf damit ins Schwarze: Die 16-jährige Schwedin begann im August vergangenen Jahres für das Klima zu streiken. Anstatt in die Schule zu gehen, setzte sie sich vor das schwedische Parlament. Allein. In der Hand hielt sie ein Plakat mit den Worten „Schulstreik für das Klima“. Monate später gehen Menschen zu Tausenden noch immer deswegen auf die Straße. Sie fordern die Erreichung der Ziele des UN-Klimapaktes ein. Für eine lebenswerte Zukunft.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein haben sich in über 30 Ortschaften Schülerinnen und Schüler organisiert. Sie sind damit Teil der globalen Bewegung von Fridays for Future. Nicht nur sie sind über die unzureichende Klimapolitik empört. Eltern, Personen der Wissenschaft, Studierende und Interessierte streiten mit, basteln Plakate, sammeln Unterschriften, fangen an mehr darüber nachzudenken.

Durch die weltweiten Demonstrationen in über 100 Ländern und über 1.700 Städten allein am 15. März 2019 ist der von Menschen verursachte Klimawandel wieder mehr in den Alltag vieler Menschen gerückt. Reicht das? Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg weiß, dass wir alle bei uns selbst anfangen können. Im Interview mit der Süddeutschen sagt sie: „Informiere dich, bilde dich weiter, versuche, die Klimakrise zu verstehen. Sprich mit anderen, trage die Botschaft weiter, fordere, dass etwas dagegen getan wird. Im Alltag solltest du vegan leben, nicht mehr fliegen und Auto fahren und weniger konsumieren.“

Im Wettlauf mit der Zeit fühlen sich viele junge Menschen mit ihrer Zukunft von älteren Generationen allein gelassen. Eltern wünschen sich oft, dass ihre Kinder es einmal besser haben als sie selbst. Dass ihnen alle Wege offen stehen und es ihnen an nichts fehlen wird. Diese Hoffnung widerspricht dem Lebensstil von heute. Denn dieser Lebensstil verbraucht zu viele Ressourcen und verursacht Ungerechtigkeit.

Katharina Horn von der Grünen Jugend Mecklenburg-Vorpommern begrüßt deshalb die Demonstrationen von Fridays for Future. „Die Proteste senden einige fundamental wichtige Signale, zum einen die Kernbotschaft ‚VerantwortungsträgerInnen, werdet eurer Verantwortung endlich gerecht und schütz das Klima!’. Dieser Forderung schließen wir uns als Grüne Jugend selbstverständlich 100%ig an.“ Sie betont, dass ihre Generation sich ernsthaft mit aktuellen Herausforderungen beschäftigt und nicht unpolitisch ist. „Viele junge Menschen riskieren Sanktionen um dafür zu streiten, dass nach langer Zeit doch noch die richtigen Maßnahmen ergriffen werden.“

Anna Luther

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